{"id":17110,"date":"2022-11-22T13:18:22","date_gmt":"2022-11-22T12:18:22","guid":{"rendered":"https:\/\/witzleben-apotheke.de\/?p=17110"},"modified":"2023-08-27T19:24:20","modified_gmt":"2023-08-27T17:24:20","slug":"tabu-krebs-in-der-intimzone","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/witzleben-apotheke.de\/tabu-krebs-in-der-intimzone\/","title":{"rendered":"Tabu!? Krebs in der Intimzone"},"content":{"rendered":"\n
Ein Artikel von Tanja Fuchs Krebs ist immer ein Schock und obgleich der offene Umgang mit der Erkrankung l\u00e4ngst keine Ausnahme mehr ist, gibt es Krebsarten, \u00fcber die mehr und solche, \u00fcber die weniger gesprochen wird. Zu letzteren geh\u00f6ren Peniskrebs und das Vulvakarzinom.<\/p>\n\n\n\n Von Krebs spricht man, wenn die unkontrollierte Vermehrung und Wucherung von Zellen zur Entstehung einer b\u00f6sartigen Gewebeneubildung (maligne Neoplasie) bzw. einem b\u00f6sartigen Tumor (Malignom) f\u00fchrt. Grunds\u00e4tzlich kann es in jedem Organ des menschlichen K\u00f6rpers zu einer solchen Gewebewucherung kommen. Durch die immer bessere Diagnostik werden Tumoren immer fr\u00fcher erkannt und der zunehmend offene Umgang damit hat die bedrohliche Erkrankung nach und nach aus der Tabuzone befreit.<\/p>\n\n\n\n Dennoch ist auch weiterhin viel Aufkl\u00e4rungsarbeit n\u00f6tig. Noch immer gibt es Krebserkrankungen, \u00fcber die nur wenig gesprochen wird. Dabei handelt es sich zumeist um eher seltene Diagnosen und um K\u00f6rperregionen, die generell sehr intim sind. So wie bei Peniskrebs oder dem Vulvakarzinom. Beide Erkrankungen geh\u00f6ren zu den seltenen Krebserkrankungen, beide sind gut behandelbar. Vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig erkannt. Genau das scheint vielfach ein Problem zu sein.<\/p>\n\n\n\n Die F\u00e4higkeit, Scham zu empfinden, ist menschlich. Wissenschaftler vermuten, dass sie in unseren Genen steckt. Ihre \u00e4u\u00dferen Anzeichen jedenfalls sind universell: Wir err\u00f6ten, senken den Blick, lassen die Schultern h\u00e4ngen und m\u00f6chten uns am liebsten unsichtbar machen. Auch Genitalscham kommt in allen Gesellschaften vor. Selbst bei Naturv\u00f6lkern. Auf den ersten Blick erscheinen viele Naturv\u00f6lker zwar sehr freiz\u00fcgig, doch auch sie bedecken in der Regel ihr Genital und reagieren verlegen, wenn die Bedeckung verrutscht.<\/p>\n\n\n\n Die Gr\u00fcnde f\u00fcr die menschliche Scham sind vielschichtig und sollen hier nicht weiter erl\u00e4utert werden. Die Scham selbst spielt aber eine gro\u00dfe Rolle, wenn es darum geht, Erkrankungen im Intimbereich untersuchen zu lassen und erst recht, \u00f6ffentlich dar\u00fcber zu sprechen.<\/p>\n\n\n\n Der Besuch beim Urologen ist f\u00fcr viele M\u00e4nner ein schambesetztes Thema. Das Abtasten der Hoden, die Untersuchung der Prostata und die genaue Betrachtung der Vorhaut durch den Urologen \u2013 allein der Gedanke daran ist vielen M\u00e4nnern derart unangenehm, dass sie den Besuch in der urologischen Praxis lange hinausz\u00f6gern. Nicht nur, wenn es um die empfohlene Vorsorge geht, sondern auch dann, wenn akute Beschwerden vorliegen.<\/p>\n\n\n\n \u201eWird schon nichts Schlimmes sein\u2026 das geht schon wieder weg\u201c,<\/em> denken sich viele und ziehen es vor, erst einmal abzuwarten. Mitunter auch sehr lange. Der Aufschub der urologischen Untersuchung ist dabei weniger in der Angst vor Schmerzen begr\u00fcndet, sondern eher reine Kopfsache. Dabei spielt auch die Sorge eine Rolle, der Arzt k\u00f6nnte tats\u00e4chlich etwas finden. Das eher irrationale Argument \u201eKein Arztbesuch \u2013 kein Befund\u201c<\/em> mag im gegenw\u00e4rtigen Moment verst\u00e4ndlich sein, ist mit Blick auf die Zukunft aber oftmals problematisch.<\/p>\n\n\n\n Auch Stefan K\u00fcbler hat zun\u00e4chst lange gewartet, dann einen unerfahrenen Urologen vor sich und schlie\u00dflich doch noch gro\u00dfes Gl\u00fcck gehabt. Als Journalist, sagt er heute, habe er den ganzen Prozess immer auch mit einem gewissen Ma\u00df an Neugier, Faszination und Interesse an den medizinischen M\u00f6glichkeiten beobachtet.<\/p>\n\n\n\n Im Sommer 2016 wird Stefan K\u00fcbler mit einer Diagnose konfrontiert, die den allermeisten wahrscheinlich schlagartig den Boden unter den F\u00fc\u00dfen wegzieht: \u201ePeniskrebs!<\/em>\u201c Pl\u00f6tzlich ist der Blogger, der sich unter anderem den unz\u00e4hligen Geschichten, die das Leben schreibt, widmet, auch Krebs- und Patienten-Blogger.<\/p>\n Offen, ehrlich und mit einer sympathischen Prise Humor teilt Stefan K\u00fcbler seine Erfahrungen rund um ein sehr intimes Thema. Auf seinem Blog und bei den Mutmachern von yeswecan!cer, auf der B\u00fchne der Krebs-Convention YesCon, f\u00fcr die HPV-Wanderausstellung und im Gespr\u00e4ch mit der Onkovision.<\/p>\n <\/div>\n <\/div>\n\n \n
erschienen in der Onkovision, Ausgabe 19<\/em><\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
Intimbereich und Schamgef\u00fchl<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
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Peniskrebs<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
Ein Erfahrungsbericht: \u201eVon Krebs am Penis hatte ich noch nie etwas geh\u00f6rt!<\/em>\u201c<\/h3>\n