Schutz vor HIV:
PrEP & PEP

Medikamentöse HIV-Prophylaxe mit PrEP und PEP

Der häufigste Übertragungsweg für eine HIV-Infektion ist der Geschlechtsverkehr. Der Schutz vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus liegt somit in der Verantwortung jeder:s einzelnen. Eine gute Prävention ist hier unerlässlich. Dank moderner Therapiemöglichkeiten bedeutet dies heutzutage jedoch nicht den kompletten Verzicht auf Liebe, Lust und Spaß, es geht vielmehr darum, Risikosituationen für eine HIV-Übertragung zu erkennen und Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung zu ergreifen. Neben Kondomen, Femidomen (eine Art größerer Kondome für Frauen) und Dental Dams (dünne Latextücher für den Oralverkehr) gehören zu diesen präventiven Maßnahmen die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) als Schutzmaßnahme des/der HIV-negativen Partners:in sowie die Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) als Notfallmaßnahme nach ungeschütztem Sex mit einer HIV-infizierten Person.

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Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP bzw. HIV-PrEP)

PrEP ist die Abkürzung für Prä-Expositionsprophylaxe, also die Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt. Durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten aus der HIV-Therapie kann sich ein HIV-negativer Mensch vorbeugend gegen eine Infektion mit dem HI-Virus schützen. Richtig eingenommen bietet die PrEP somit einen guten Schutz vor einer HIV-Infektion, auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Allerdings schützt sie nicht vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen für Menschen mit erhöhtem HIV-Infektionsrisiko die Kosten für die PrEP-Medikamente sowie für die ärztliche Beratung und die notwendigen Untersuchungen. Die privaten Krankenkassen haben eigene Regelungen.

Post-Expositions-Prophylaxe (PEP)

Als HIV-Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) bezeichnet man eine vierwöchige Notfallbehandlung nach einem sexuellen oder beruflichen Kontakt mit einem eventuellen Infektionsrisiko. Durch die konsequente Einnahme von HIV-Medikamenten in dieser Zeit soll verhindert werden, dass sich die HI-Viren im Körper festsetzen. Wichtig ist, mit der PEP so schnell wie möglich nach dem Risikokontakt zu beginnen – am besten unverzüglich, sonst möglichst innerhalb von 24 Stunden und spätestens nach 48 Stunden. Frühzeitig begonnen, gelingt es in den meisten Fällen, eine HIV-Infektion zu verhindern. Eine hundertprozentige Garantie darauf gibt die PEP allerdings nicht.

Die PEP ist eine aufwändige medizinische Maßnahme, die nur für absolute Ausnahmesituationen gedacht ist. Die Kosten werden dementsprechend nur bei sogenannten “begründeten Fällen” von den Krankenkassen übernommen.

Weitere Schutzmaßnahmen

Neben PrEP und PEP gibt es eine Reihe weiterer Maßnahmen, um sich vor einer HIV-Infektion zu schützen:

Bei sexuellem Kontakt

• Kondome, Femidome und Lecktücher
• Schutz durch eine konsequente HIV-Therapie des/ der HIV-positiven Partners:in, so dass dessen/ deren Viruslast dauerhaft unter der Nachweisgrenze liegt (auch „Treatment as Prevention“ bzw. TasP)

Bei intravenösem Drogenkonsum

• Auf sauberes Drogenbesteck achten, dieses nicht teilen

In der Schwangerschaft bei HIV-positiven Müttern

• Schutz durch eine konsequente HIV-Therapie der Mutter

Beim Risiko einer Übertragung über Blut

• Verwendung von Latex-Handschuhen (z. B. im medizinischen Bereich)
• Eine Übertragung durch Blutprodukte ist in Deutschland aufgrund der strengen Richtlinien nahezu unmöglich.

Bei Risikoberufen

• Strenge Einhaltung der bestehenden Hygienevorschriften