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Hämophilie – die seltene Blutgerinnungsstörung

Mit dem Begriff „Bluter“ kann sicher jeder etwas anfangen. Doch wieviel wissen Sie wirklich über die Hämophilie, die im Volksmund auch Bluterkrankheit genannt wird?

Hämophilie ist eine sehr seltene Blutgerinnungsstörung, die in unterschiedlichen Schweregraden auftritt und die über das X-Chromosom übertragen wird. Vor allem Männer sind von der Krankheit betroffen. Auch Frauen können unter Hämophilie leiden, allerdings ist dies eher selten. Den Hämophilie-Patient:innen fehlt ein bestimmter Faktor, der für die Blutgerinnung zuständig ist. In der Regel ist nur einer der 13 menschlichen Gerinnungsfaktoren betroffen. Bei der sogenannten Hämophilie A ist es der Faktor VIII, bei der Hämophilie B der Faktor IX.

Gefahr durch innere Blutungen

Durch den Mangel des Gerinnungsfaktors kommt es zu einer erhöhten Blutungsneigung, wobei das Blut nur sehr langsam oder gar nicht gerinnt. Vermehrtes Auftreten von blauen Flecken (Hämatome), häufiges Nasenbluten und eine verminderte Wundheilung sind typische Probleme von Hämophilie-Kranken. Je nach Schweregrad kann es auch zu mitunter sehr schmerzhaften Einblutungen in den Muskeln, im Fettgewebe oder in den Gelenken kommen, die ohne sichtbare Wunden auftreten. Diese Einblutungen können unter anderem zu Muskelkontrakturen führen und die Gelenke bis hin zur Gelenkzerstörung schädigen. Eher selten sind innere Blutungen wie zum Beispiel im Magen, in der Bauchhöhle, im Mund-Rachen-Bereich oder schlimmstenfalls im Gehirn, die für die Betroffenen lebensbedrohlich werden können. Ziel der Hämophilie-Therapie ist es, Einblutungen der Gelenke, inneren Blutungen und vor allem Hirnblutungen vorzubeugen und damit langfristig Folgeschäden zu vermeiden.

Hämophilie in Deutschland - Witzleben Apotheke Berlin

Bis heute ist Hämophilie nicht heilbar. Allerdings stehen den Betroffenen mit Faktor VIII-, Faktor IX- und anderen Gerinnungsfaktorpräparaten sehr wirksame Therapien zur Verfügung. Die Präparate ersetzen den fehlenden Gerinnungsfaktor im Körper, schützen vor Blutungen und ermöglichen so ein fast ganz normales Leben.

Auch wenn es inzwischen immer mehr gentechnisch hergestellte Gerinnungsfaktoren gibt, werden die meisten Faktorpräparate immer noch aus menschlichem Blutplasma hergestellt, das über Spenden gewonnen wird. Plasmaspenden sind für alle Hämophilie Betroffene somit lebenswichtig!

Voraussetzungen für eine Plasmaspende

Wenn Sie älter als 18 Jahre sind, mehr als 50 Kilogramm wiegen, Sie gesund sind und sich fit fühlen, erfüllen Sie schon einmal die ersten Voraussetzungen für eine Plasmaspende. Vor Ort gibt es zunächst einen umfangreichen Fragebogen zum Ausfüllen und einen Gesundheitscheck, um Ihre Spendenfähigkeit festzustellen. Wenn Ihre individuellen Werte in Ordnung sind, bekommen Sie grünes Licht für die Plasmaspende.

Spendenzentren in Berlin