Krebspatienten, besonders im fortgeschrittenen Stadium, haben oft mit Schmerzen zu kämpfen, die Opiate allein nicht mehr lindern können. Das ist dann der Startschuss für medizinisches Cannabis, welches den Vorteil hat, dass die Suchtgefahr sehr gering ist und auch die Wirksamkeit bei Langzeittherapien erhalten bleibt.
Oft wird Cannabis erst eingesetzt, wenn die klassischen Lösungen die Schmerzen nicht (mehr) lindern können und die Behandlung Erfolg verspricht. Der behandelnde Arzt muss unter anderem belegen, dass diese Therapieoption beim jeweiligen Patienten eine Verbesserung der Beschwerden auslösen kann. Erst nach Genehmigung der Krankenkasse ist es dann möglich Krebspatienten Cannabis in medizinisch reiner Qualität in verschiedenen Varianten zu verschreiben.
Medizinisches Cannabis für jeden Bedarf
Medizinisches Cannabis gibt es in verschiedenen Arzneiformen, beispielsweise Cannabisblüten, Cannabis-Extrakte oder Kapseln. Dementsprechend gibt es auch verschiedene Einnahmearten und Applikationshilfen zu denen wir Sie in der Apotheke gerne beraten. Denn der richtige Vernebler (stationär oder mobil) für Blüten, der richtige Tropfer oder doch lieber eine Pipette bei Extrakten haben einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit.
Als Cannabis-Schwerpunkt-Apotheke kennen sich die Mitarbeiter:innen bestens aus und können Sie zu verschiedenen Arzneiformen, sowie Applikation und Dosierplan beraten
Medizinisches Cannabis bei neuropathischen Schmerzen
Neuropathische Schmerzen entstehen durch Schädigungen oder Erkrankungen des Nervensystems, die infolge einer Krebserkrankung und der Therapie nicht selten sind. Bei neuropathischen Schmerzen wendet sich das Nervensystem, das normalerweise nur die Schmerzreize übermittelt, gegen den Patienten und wird Quelle des Schmerzes. Cannabinoide wurden 2019 in die Leitlinie zur Therapie bei neuropathischen Schmerzen aufgenommen. Allerdings nur „Off-Label“, da Schmerz in Deutschland bis jetzt noch keine offizielle Indikation von Cannabinoiden ist.
Medizinisches Cannabis gegen Tumor-Schmerzen
Neben neuropathischen Schmerzen infolge der Chemotherapie leiden viele Krebskranke auch unter Tumorschmerzen. In manchen Ländern sind THC-haltige Arzneimittel schon für Tumor- und neuropathische Schmerzen zugelassen und viele Patienten bestätigen die Wirksamkeit. Vor allem Patienten, die mit Opioiden die Schmerzfreiheit nicht erreichen können, können beispielsweise von einer kombinierten Therapie einen erheblichen Nutzen ziehen.
Medizinisches Cannabis gegen Übelkeit und Appetitverlust
Nachgewiesen erfolgreich ist die Wirkung von medizinischem Cannabis auch bei Übelkeit oder Appetitlosigkeit infolge einer Krebstherapie. In der onkologischen Leitlinie werden THC-basierte Medikamente sowohl im Zusammenhang mit Übelkeit und Erbrechen, als auch mit Appetitsteigerung und Entgegenwirkung des Gewichtsverlusts erwähnt. Cannabis verhindert also nicht nur Übelkeit, es regt auch den Appetit an, manchmal sogar in Heißhunger-Kombinationen, die man nur Schwangeren zutrauen würde.
Medizinisches Cannabis gegen schlechte Laune und Angst
Die Wirkung von Cannabis bei Depression wird untersucht, jedoch gibt es bis jetzt keine ausreichende Evidenz einer positiven Wirkung. Trotz des stimmungsaufhellenden Effekts ist es also bei Depressionen nicht als Medizin wirksam. Außerdem kann es bei Psychosen kontraproduktiv bis schädlich sein, doch auch hier gibt es noch keine ausreichenden Forschungsergebnisse.
Bei Angstzuständen, Panikattacken oder anderen psychischen Belastungen kann man mit Cannabis, vor allem CBD-lastigen Präparaten, eine angstlösende Wirkung erzielen.
Beratung in Ihrer Witzleben Apotheke
Haben Sie Fragen zum Einsatz von Cannabis bei Krebserkrankungen, so können Sie sich jederzeit vor Ort, telefonisch oder in der Telepharmazie-Sprechstunde beraten lassen. Außerdem können Sie auf der Website nachschauen, welche Produkte mit medizinischem Cannabis bei uns vorrätig sind.