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Neuropathische Schmerzen: Wenn die Nerven verrücktspielen

Das sollten Sie über Nervenschmerzen wissen

Unser Nervensystem arbeitet unermüdlich, um jede Bewegung und jeden Sinneseindruck zu ermöglichen. Doch manchmal gerät dieses perfekte Zusammenspiel ins Wanken. Eine leichte Berührung kann zum stechenden Schmerz werden, die Gliedmaßen kribbeln oder ein Taubheitsgefühl breitet sich aus.

Rund 7 bis ca. 10 Prozent der Bevölkerung leiden unter neuropathischen Schmerzen, die durch eine Schädigung der Nervenfasern verursacht werden können. Die Ursachen und Symptome sind vielfältig, ebenso wie die betroffenen Körperbereiche. Wir haben die wichtigsten Fakten und Hintergründe für Sie zusammengefasst und geben Ihnen Tipps, was Sie tun können, wenn Sie unter Nervenschmerzen leiden.

Hintergrundwissen

Was bedeuten die Begriffe Neuropathie, Neuritis und Neuralgie?
Eine Schädigung der Nerven wird als Neuropathie bezeichnet. Dieser Begriff umfasst verschiedene Erkrankungen, die das periphere Nervensystem betreffen, wie zum Beispiel eine Nervenentzündung (Neuritis) oder eine Nervenverletzung. Mögliche Konsequenzen sind vorübergehender Funktionsverlust, dauerhafte Nervenschädigungen und Nervenschmerzen (Neuralgie).

Neuralgie – eine komplexe Form des Schmerzes

Nervenschmerzen können sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern, sei es durch starke Schmerzen, Empfindungsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln oder sogar Muskelfehlfunktionen. Diese unangenehmen Symptome entstehen durch eine Schädigung oder Erkrankung der somatosensorischen Nervenstrukturen. Diese sogenannten Gefühlsfasern sind entscheidend für die Weiterleitung von Körperwahrnehmungen wie Druck, Berührung, Temperatur und Schmerz verantwortlich.

Deshalb unterscheiden sich Nervenschmerzen grundlegend von anderen Schmerzen (nozizeptive Schmerzen). Im Gegensatz zu neuropathischen Schmerzen sind bei “herkömmlichen” Schmerzen wie Kopf-, Zahn- oder Bauchschmerzen die Nervenstrukturen intakt und es werden lediglich Reize wie Verletzungen, Entzündungen, Gifte usw. über unsere Nervenbahnen als Schmerz weitergeleitet.

Dennoch können beide Arten von Schmerzen gleichzeitig auftreten! Wenn eine eindeutige Zuordnung der Schmerzarten nicht möglich ist und ein gemischtes Schmerzsyndrom vorliegt, spricht man daher auch von Mixed Pain.

Gut zu wissen!
Der Unterschied zentrale Neuropathie (ZNS) und periphere Neuropathie (PNS)

Bei der zentralen Neuropathie sind Nerven im zentralen Nervensystem (ZNS) betroffen, was zu Schmerzen aufgrund von Schädigungen oder Erkrankungen des Gehirns oder Rückenmarks führen kann. Ursachen können Hirninfarkte, Rückenmarksverletzungen, Tumore oder entzündliche Erkrankungen wie Multiple Sklerose sein.

Im Gegensatz dazu betrifft die periphere Neuropathie Nerven außerhalb des ZNS, die die Peripherie wie Extremitäten, Sinnesorgane und innere Organe versorgen. Es kann sich um eine Mononeuropathie (ein einzelner Nerv), multifokale periphere Neuropathie (mehrere Bereiche gleichzeitig) oder eine Polyneuropathie handeln. Letztere tritt häufig bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, bestimmten Medikamenten, Vitaminmangel oder Toxinen auf.

Es ist wichtig, zwischen zentraler und peripherer Neuropathie zu unterscheiden, um eine gezielte Behandlung zu ermöglichen und Komplikationen vorzubeugen.

Symptome und Diagnose von Nervenschmerzen

Nervenschmerzen können sich auf vielfältige Weise manifestieren. Üblicherweise zeichnen sie sich durch brennende, stechende sowie dumpfe und oft anfallsartige starke Schmerzen gekennzeichnet.

Darüber hinaus zeigen sich Nervenschmerzen auch durch neurologische Auffälligkeiten wie

  • Kribbeln (Ameisenlaufen) in spezifischen Körperteilen
  • Taubheit
  • Muskelzuckungen
  • Schmerzhafte Lähmungen
  • Erhöhte oder verminderte Schmerz- und Berührungsempfindlichkeit (Allodynie)
  • Erhöhte oder verminderte Temperaturempfindlichkeit

Menschen, die an chronischen Nervenschmerzen leiden, haben aber auch häufig mit anhaltenden oder wiederkehrenden Schlafstörungen zu kämpfen. Aufgrund der quälenden und kräftezehrenden Schmerzattacken empfinden Betroffene ihren Alltag als äußerst belastend und leiden daher oft unter Angstzuständen oder Depressionen.

Um Nervenschmerzen exakt zu diagnostizieren, ist es daher entscheidend, das Schmerzempfinden präzise zu beschreiben. Ärzt:innen verwenden gerne Schmerztagebücher oder Schmerzskalen, um die Intensität, Häufigkeit, Art und Lokalisation des Schmerzes durch die Patient:innen festzuhalten.

Zusätzlich wird in einem detaillierten Anamnesegespräch die Krankengeschichte erfasst, um mögliche Vorerkrankungen zu identifizieren, die zu neuropathischen Schmerzen führen können. Im Anschluss folgt üblicherweise eine körperliche Untersuchung. Häufig werden neurologische Tests durchgeführt, um die individuellen Empfindungsschwellen für Kälte, Wärme, Berührung und Druck zu bestimmen.

Zusätzlich zu Laborwerten (z. B. Blutzuckerwerte, Vitamin B) können in speziellen Fällen auch weiterführende Untersuchungen wie Nervensonografie, Hautbiopsie oder MRT in Betracht gezogen werden, um die Ursache der Nervenschmerzen zu identifizieren.

Gut zu wissen!

Der Tipp aus Ihrer onkologischen Fachapotheke
Aus Erfahrung wissen wir, dass Erkrankungen des peripheren Nervensystems auch insbesondere als Folge einer Krebsbehandlung auftreten können. Symptome können z. B. Kribbeln in Händen oder Füßen sein. Sprechen Sie hierzu Ihren Onkolog:in an, er/sie wird Ihnen ein geeignetes Präparat zur Linderung verordnen. Gerne beraten wir Sie im Anschluss auch aus pharmazeutischer Sicht z. B. im Rahmen unserer Medikationsanalyse auf mögliche Wechselwirkungen.

Therapie von Nervenschmerzen

Es empfiehlt sich, bei Nervenschmerzen stets eine Fachpraxis für Neurologie aufzusuchen. Der erste Schritt zur Behandlung von Nervenschmerzen besteht darin, die Ursache zu identifizieren und entsprechend zu behandeln. Bei Patient:innen mit diabetischer Polyneuropathie ist es im Rahmen der Schmerztherapie beispielsweise wichtig, den Blutzuckerspiegel optimal einzustellen, wohingegen bei Infektionen in der Regel Antibiotika oder Virostatika verordnet werden.

Wie auch immer jedoch die Nervenschmerzen gelagert sind, eine ärztliche Behandlung ist grundsätzlich immer dringend anzuraten.

Je nach Ursache der Nervenschmerzen können zudem auch komplementäre Maßnahmen eine medikamentöse Therapie unterstützen wie:

  • Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur und der Kälte- oder Wärmebehandlung
  • Entspannungstechniken, um die Aufmerksamkeit vom Schmerz abzulenken
  • Schmerzpsychotherapie zur Identifizierung und Auflösung von schädlichen Denkmustern und Verhaltensweisen
  • Reizstrombehandlung (Transkutane elektrische Nervenstimulation)
  • Aufwertung der Nährstoffversorgung durch bestimmte Nervennährstoffe

Unser Tipp aus der Apotheke – was Sie selbst tun können!

Im Rahmen eines gesunden Lebensstils spielt bei Neuralgie-Patient:innen eine ausgewogene und individuell abgestimmte Ernährung mit einer guten Nährstoffversorgung eine zentrale Rolle.

Da insbesondere ein Mangel an fast allen B-Vitaminen (insbesondere an Vitamin B1 und/oder Vitamin B12) zu schwerwiegenden neurologischen Störungen und Nervenschmerzen führen kann, sollte hier verstärkt auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden. Dies ist umso wichtiger, da diese Vitamine in verschiedene Prozesse des Nervenstoffwechsels und des Nervenaufbaus eingreifen und entscheidend bei der Regeneration peripherer Nerven beitragen.

Sie finden wertvolle B-Vitamine in hoher Konzentration vor allem in diesen Lebensmitteln:

  • Vitamin B1 (Thiamin):
    Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen (wie Pinienkerne), Schweinefleisch
  • Vitamin B2 (Riboflavin)
    Grünes Blattgemüse und Pilze, Eier, Nüsse und Bohnen, Milchprodukte, Fleisch (z. B. Schweineleber)
  • Vitamin B3 (Niacin)
    Nüsse und Pilze, Vollkornprodukte, Fleisch (z. B. Geflügel)
  • Vitamin B5 (Pantothensäure)
    Getreideprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte, Pilze, Fleisch (z. B. Kalbsleber)
  • Vitamin B6 (Pyridoxin)
    Hülsenfrüchte, Fisch (z. B. Lachs), Fleisch (z. B. Kalbsleber), Gemüse und Früchte
  • Vitamin B7 (Biotin)
    Eier, Pilze, Hülsenfrüchte, Nüsse, Getreideprodukte
  • Vitamin B9 (Folsäure/Folat)
    Grünes Blattgemüse, Fleisch (z.B. Kalbsleber), Hülsenfrüchte, Nüsse
  • Vitamin B12 (Cobalamin)
    Fleisch (z. B. Rinderleber), Fisch (z. B. Lachs), Milchprodukte

Wichtig!

Vitamin B12 kommt ausschließlich in Lebensmitteln tierischen Ursprungs vor. Insbesondere Vegetarier:innen oder Veganer sollten daher B12 supplementieren. Neben der Bildung von roten Blutkörperchen ist Cobalamin essenziell wichtig für die Nervengesundheit.

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