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Nahrungs­ergänzungs­mittel für Bluter

Gretchenfrage bei Hämophilie: Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder weglassen?

Hämophilie-Patienten dürfen eigentlich alles essen. Doch mit einer Erkrankung, die einen bluten lässt, geht auch der Verlust von Eisen, Vitamin B12 und Folsäure einher. Da ist es einfach gedacht, zu einer Tablette zu greifen, um so die Defizite wieder auszugleichen. Doch genau das sollten Sie als Hämophilie-Patienten nicht ohne Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt tun. Denn viele Nahrungsergänzungsmittel haben teilweise blutverdünnende Wirkungen, die Ihnen als „Bluter“ schaden. Stattdessen ist es sehr viel einfacher, Defizite vom Arzt feststellen zu lassen und mit angemessenen medizinischen Therapien darauf zu reagieren.

Natürlich zum Ziel

Doch nicht nur bekannte Mangelerscheinungen können Sie mit einer ausgewogenen, leckeren und möglichst selbst gekochten Nahrung ausgleichen, sondern auch Ihr Gewicht optimieren oder halten. Das ist für Sie als Hämophilie-Patient*in besonders wichtig, weil jedes zusätzliche Pfund nicht nur Ihre Gelenke belastet, sondern auch die Menge der Faktor-VIII-Ersatztherapie erhöht, die Sie benötigen. Um langfristig fit zu bleiben, ist es hilfreich, ausreichend Wasser zu trinken. Acht bis zwölf Tassen am Tag nehmen Ihnen und besonders Kindern nicht nur den Heißhunger auf Süßes, sondern erleichtern auch das Finden der Vene, wenn eine Infusion gebraucht wird.

Farbenfroh gefüllte Teller

Wie bei allen anderen Menschen ist eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Hämophilie-Patienten können jedoch durch die kluge Auswahl verschiedener Lebensmittel noch sehr viel mehr tun, nämlich ihren Faktor senken oder zumindest die Frequenzen der Infusionen. Dabei gibt es einige Tipps, die sich gut in den Alltag integrieren lassen:

Füllen Sie eine Hälfte Ihres Tellers mit Früchten und Gemüse, aber hauptsächlich Gemüse wie Brokkoli oder Süßkartoffeln. Aber auch dunkles Blattgemüse ist eine hervorragende Quelle für Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe.

Mit Eiweiß und Vollkorn gegen Hunger

Hochwertige Eiweißquellen wie Fisch, Huhn, Truthahn, Eier, Bohnen, Nüsse, Tofu oder Meeresfrüchte und Vollkornprodukte machen satt, leistungsfähig und helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Ein Glas Wasser oder fettarme Milch am Ende der Mahlzeit sorgt zusätzlich noch für eine ausreichende Hydration

Calcium und Eisen als Extraportion obendrauf

Calcium und Eisen sind gerade für Hämophilie-Patienten wichtig und gleichen Phasen von entstehendem Mineralstoffmangel aus. Das lebenswichtige Calcium macht die Knochen stark und hält Ihre Zähne gesund. Für Hämophilie-Patienten ist dies besonders wichtig, denn krankes Zahnfleisch oder angegriffene Zähne erhöhen das Blutungsrisiko. Ein ausreichender Grund also, um einmal mehr bei fettarmem Käse, (Soja-) Milch, Joghurt und Organgensaft zuzugreifen. Wenn dann noch Bohnen, dunkles Blattgemüse, wie Spinat oder Brokkoli, oder im Herbst auch Kürbis den Weg auf Ihren Teller finden, fehlt nur noch die eine oder andere Mandel, um die Calcium-Versorgung sicherzustellen.

Gut zu wissen

Doch Eisen ist nicht weniger wichtig für Sie. Ihr Körper bildet mit ihm rote Blutkörperchen, deren Sauerstoff Ihre Muskeln und praktisch den ganzen Körper versorgt. Gute Eisenquellen sind mageres rotes Fleisch, Meeresfrüchte, Leber, Geflügel, Erbsen oder Trockenfrüchte, wie Rosinen und Aprikosen. Damit das Eisen besser von Ihrem Körper aufgenommen werden kann, kombinieren Sie es am besten mit einer Vitamin-C-Quelle. Sie können also Ihre eisenhaltigen Gerichte mit Tomaten oder Paprika ergänzen oder ermöglichen den Aprikosen und Rosinen im Obstsalat ein Rendezvous mit Zitrusfrüchten, Melonen und Erdbeeren. 

 

Fragen Sie Ihre Witzleben Apotheke

Das Ergebnis ist nicht nur eine für Hämophilie-Patienten ausgewogene Nahrung, sondern auch noch eine, die gesund und lecker ist. Haben Sie Fragen hierzu, kontaktieren Sie uns. Als Apotheke mit Hämophilie-Schwerpunkt können wir Sie fachkundig beraten und Ihnen auch in Ernährungsfragen zur Seite stehen.