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Erste Hilfe für zuhause: Wunden richtig versorgen

So versorgen Sie kleinere Alltagswunden wie Schnittverletzungen, Schürfwunden & Co.

Autsch! Schnell ist es im Alltag passiert: ein Schnitt mit dem scharfen Küchenmesser in den Finger, ein aufgeschürftes Knie nach einem Sturz oder eine kleine Verbrennung an der Hand durch eine Unachtsamkeit beim Bügeln. Harmlose, kleinere Hautverletzungen wie Schnitt-, Schürf- oder Brandwunden können Sie problemlose selbst versorgen. Wir zeigen Ihnen, was es bei der Wundversorgung zuhause zu beachten gibt und wann eine Wunde unbedingt medizinisch versorgt werden sollte.

Die Erstversorgung

Die Haut ist Schutzschild unseres Körpers gegen Eindringlinge von außen. Bei einer Verletzung wird diese Schutzfunktion durchbrochen, so dass Keime leichter in den Körper eindringen und möglicherweise eine Entzündung verursachen können.

Auch bei kleinen, oberflächlichen Verletzungen ist deshalb eine gute Basisversorgung wichtig, um die Heilung zu unterstützen und das Risiko für Infektionen, Narbenbildung und andere Wundheilungsstörungen zu verringern. Eine fachgerechte Wundversorgung zuhause sollte aus folgenden Schritten bestehen:

Erste Hilfe: Händewaschen | Witzleben Apotheke Berlin

1) Hände waschen

Bevor Sie an sich oder einer anderen Person eine Wunde versorgen, waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser, Seife und einem Desinfektionsmittel (z. B. Sterilium® Protect & Care Hände Gel). So vermeiden Sie, das potentielle Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Dies gilt natürlich nicht, wenn sich die Wunde an Ihrer eigenen Hand befindet. Wenn Sie eine andere Person versorgen, sollten Sie außerdem – falls vorhanden – Einweghandschuhe  tragen. Vermeiden Sie es während der Behandlung, die Wunde direkt zu berühren.

Erste Hilfe: Wunde reinigen | Witzleben Apotheke Berlin

2) Wunde reinigen
Eine saubere Wunde ist der erste Schritt für eine optimale Heilung. Denn egal ob groß oder klein – wenn eine Wunde verunreinigt ist, besteht das Risiko, dass Keime in die Blutbahn gelangen. Eine schmutzige Wunde sollten Sie deshalb zunächst vorsichtig mit sauberem Wasser säubern, um Schmutz, Keime und andere Partikel zu entfernen. Sie können dafür lauwarmes Leitungswasser, ein steriles Wundreinigungspräparat (z. B. das Medigel® Wundreinigungsspray) oder eine Kochsalzlösung verwenden.

Erste Hilfe: Wunde desinfizieren | Witzleben Apotheke Berlin

3) Wunde desinfizieren
Desinfizieren Sie die Wunde mit einem milden Desinfektionsmittel für offene Wunden (z. B. Octenisept® Lösung mit Sprühpumpe). Berücksichtigen Sie dabei eventuelle Allergien oder Unverträglichkeiten. Bitte beachten Sie: Zur Desinfektion der Hände verwendete Mittel eignen sich nicht für die Wundversorgung!

Erste Hilfe: Wunde schützen | Witzleben Apotheke Berlin

4) Wunde fixieren und schützen
Kleinere, oberflächliche Wunden lassen sich gut mit einem Pflaster fixieren. Verwenden Sie bei größeren Verletzungen eine passende Wundauflage, zum Beispiel einen Wundschnellverband oder eine sterile Kompresse, die Sie auf die Wunde legen und mit einer Mullbinde umwickeln. So wird die Blutung gestillt und die Wunde vor neuen Verunreinigungen geschützt.

Unser Tipp aus der Apotheke:
Es ist erwiesen, dass Wunden in einem feuchten Milieu schneller heilen. Entsprechende Wundauflagen, Feuchtplaster/-kompressen oder Lösungen und Salben (wie z. B. von  Betaisodona®) bekommen Sie rezeptfrei bei uns in Ihrer Witzleben Apotheke Berlin.

Vergessen Sie bei frischen Verletzungen nicht, den Tetanus-Schutz zu überprüfen! Die letzte Tetanusimpfung sollte nicht länger als zehn Jahre zurückliegen. Der Erreger des Wundstarrkrampfes kann schon über kleine Verletzungen in der Haut in den Körper gelangen und dort schwere Krämpfe auslösen.

So geht es weiter

Die Erstversorgung sollten Sie bei allen kleineren Wunden durchführen. Je nach Art der Wunde gibt es außerdem noch spezielle Gegebenheiten zu beachten. Wir haben für Sie das Wichtigste zusammengefasst.

Schürfwunden

Schürfwunden sind oberflächliche Verletzungen, bei denen die oberste Hautschicht abgeschürft wird. Sie sind häufig großflächig und können sehr schmerzhaft sein, da durch die relativ große Fläche viele Nervenenden freigelegt werden. Allerdings sind Schürfwunden in der Regel harmlos und heilen gut und ohne Narbenbildung ab.

Unser Tipp aus der Apotheke:
Für größere oder nässende Schürfwunden empfehlen wir eine feuchte, hydroaktive Wundauflage in Pflasterform. Der Vorteil: Die Wunde verklebt nicht, austretendes Sekret wird aufgesaugt und das feuchte Klima fördert den Heilungsprozess. Ebenso gut können wir Ihnen die bewährte Kombination aus einer sterilen Wundauflage (wie z. B. die Wundkompressen von DracoFix) und Wundsalben wie MediGel® oder Cicaplast Baume B5+ von La Roche-Posay ans Herz legen.
Erste Hilfe bei Schnittwunden | Witzleben Apotheke Berlin

Schnittwunden

Schnittwunden zählen zu den häufigsten Verletzungen im Haushalt. Die Haut wird dabei durch einen scharfen Gegenstand durchtrennt, je nach Tiefe kann die Wunde stark bluten. Lassen Sie kleinere Schnittverletzungen kurz bluten, so werden Schmutz, Krankheitserreger und andere Verunreinigungen aus der Wunde gespült. Da Schnittverletzungen in der Regel glatte Wundränder haben, lassen sie sich gut mit einem Pflaster fixieren und heilen gut. Sehr tiefe oder lange Schnittwunde müssen eventuell genäht oder geklebt werden. Deshalb sollten Sie hier einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Diese:r kann auch gleich unter der Verletzung liegende Nerven oder Sehnen auf Ihre Funktionsfähigkeit überprüfen.

Unser Tipp aus der Apotheke:
Kleine, oberflächliche Schnittwunden, die nicht bluten, lassen sich schnell und einfach mit einem Sprühpflaster oder einem sogenannten Klammerpflaster oder Zugpflaster selbst schließen. Wir empfehlen die Wundnahtstreifen von Leukostrip, die besonders hautfreundlich sind und einen sicheren Verschluss der Wundränder generieren.
Wundversorgung bei Platzwunden mit Kompresse und Leukosilk

Platzwunden

Platzwunden sind oberflächliche Verletzungen der Haut, die durch eine dumpfe direkte Gewalteinwirkung entstehen, zum Beispiel durch einen Sturz oder einen Schlag. Die Wunde blutet meist stark, die Wundränder sind rau, zerfetzt und klaffen auseinander. Da dies die Wundheilung beeinträchtigen kann und außerdem eine hohe Infektionsgefahr besteht, sollten Sie bei einer Platzwunde die Wunde unbedingt ärztlich versorgen lassen. So kann festgestellt werden, wie tief die Wunde ist und ob tieferliegende Strukturen verletzt wurden.

Unser Tipp aus der Apotheke:
Legen Sie eine sterile Kompresse (z. B. von DracoFix) auf die Wunde und fixieren Sie diese mit einer elastischen Binde (z. B. von DracoElfi) sowie einem Fixierpflaster (z. B. von Leukosilk®). Suchen Sie anschließend zur weiteren Versorgung der Wunde umgehend eine Arztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst auf.
Entzündungshemmende Salbe bei Stichverletzungen

Stichwunden

Eine Stichwunde wird durch spitze Gegenstände wie Messer, Glasscherben oder Nägel verursacht. Derartige Verletzungen sollten auf jeden Fall sofort ärztlich untersucht und behandelt werden. Denn auch wenn die Wunde harmlos aussieht, kann sie sehr tief sein und unter Umständen gefährliche innere Blutungen verursachen. Dazu kommt, dass die Infektionsgefahr bei einer Stichwunde sehr groß ist, da mit dem Fremdkörper Erreger in das Gewebe eingedrungen sein können. Auch das Herausziehen des Fremdköpers sollten Sie unbedingt dem Arzt bzw. der Ärztin überlassen. Decken Sie die Verletzung behutsam mit einer sterilen Binde ab und suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf.

Winzige Splitter wie beispielsweise ein Holzspreißel, die nur oberflächlich in der Haut stecken, können Sie allerdings vorsichtig selbst mit einer Pinzette herausziehen. Achten Sie darauf, dass keine Überreste in der Haut stecken bleiben.

Unser Tipp aus der Apotheke:
Tragen Sie nach Entfernen kleiner Splitter eine antibakterielle und entzündungshemmende Salbe auf (z. B. ilon® Salbe classic). So werden der natürliche Heilungsverlauf unterstützt und ein mögliches Spannungsgefühl gelindert.
Erste Hilfe bei Kratz- und Bisswunden | Witzleben Apotheke Berlin

Kratz- und Bisswunden

Kratz- und Bisswunden werden in der Regel von Tieren verursacht, weshalb bei ihnen ein hohes Infektionsrisiko besteht. Auch wenn die Wunde nur klein ist über den Speichel des Tieres können Krankheitserreger in die Wunde gelangt sein, die schwere Infektionen wie Wundstarrkrampf (Tetanus) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen können. Egal, ob Katze, Hund oder Ratte gekratzt oder zugebissen hat – jede Verletzung durch ein Tier sollte immer möglichst schnell ärztlich untersucht und fachgerecht gereinigt werden! Gegebenenfalls sind weitere Maßnahmen erforderlich, wie zum Beispiel eine Auffrischung der Tetanusimpfung.

Erste Hilfe bei leichten Brandwunden |  Witzleben Apotheke Berlin

Leichte Verbrennungen und Verbrühungen

Bei einer Verbrennung oder Verbrühung wird die Haut oder tiefer liegendes Gewebe durch übermäßige Hitzeeinwirkung verletzt. Kleine und oberflächliche Verbrennungen, wie sie im Alltag häufig vorkommen, können gut selbst versorgen werden. Halten Sie die verbrannte Stelle am besten sofort kurz (maximal fünf Minuten) unter fließendes lauwarmes Leitungswasser. Das bringt Kühlung, lindert kurzzeitig den Schmerz und begrenzt die Hautschäden. Wichtig ist dabei, dass das Wasser lauwarm und nicht zu kalt ist, da sonst die Durchblutung angeregt wird, wodurch sich die Beschwerden später verstärken könnten. Außerdem besteht bei zu kaltem Wasser die Gefahr, dass die Haut einen Kälteschaden erleidet. Ein Verband ist in der Regel nicht notwendig, entstehende Blasen sollten Sie nicht öffnen. Bei einer schweren und/ oder großflächigen Verbrennung oder Verbrühung ist allerdings eine schnelle medizinische Versorgung notwendig. Rufen Sie in solchen Fällen unverzüglich den Rettungsdienst unter 112.

Unser Tipp aus der Apotheke:
Eine feuchtigkeitsspendende Brandsalbe oder ein Brandgel wirken angenehm kühlend und unterstützen den Heilungsprozess der Haut. Wir empfehlen das Brand- und Wundgel von Medice®, das langanhaltend kühlt, durch einen schützenden Gelfilm das Infektionsrisiko reduziert und die Heilung fördert.

Wann zum Arzt bzw. zur Ärztin?

Nicht alle Wunden können selbst behandelt werden. Manche Wunden benötigen umgehend eine ärztliche Versorgung oder sind sogar ein Notfall. Dies ist der Fall, wenn

  • die Wunde sehr stark blutet und/ oder die Blutung sich nicht stoppen lässt.
  • die Wunde stark verunreinigt ist.
  • ein Fremdkörper in der Wunde steckt.
  • die Wunde weit auseinanderklafft, sehr tief oder sehr großflächig ist.
  • die Wunde nicht verheilt oder sich entzündet. Letzteres macht sich in der Regel durch Rötung, Schwellung, Schmerzen und/ oder Überwärmung bemerkbar.
  • Sie Fieber bekommen.

Beratung & Produkte aus Ihrer Witzleben Apotheke

Sie sind auf der Suche nach einer Wundsalbe, Desinfektionsspray, Verbandsmaterial oder einem anderen Artikel, um Ihre Hausapotheke auf Vordermann zu bringen? Sie haben eine Frage zur fachgerechten Wundversorgung zuhause? Wir sind für Sie da – vor Ort am Kaiserdamm 24 und 26 in Berlin, telefonisch unter 030 93 95 20 00 oder per Chat über unsere beiden DSGVO-konformen WhatsApp-Nummern +493093952000 und +493093952030.

Rundum gut versorgt mit unserem Online-Shop und eigenem Botendienst

Bewährte Produkte für die Wundversorgung finden Sie auch in unserem Online-Shop. Selbstverständlich können Sie dort auch Ihr Rezept für Ihre verschreibungspflichtigen Arzneimittel einlösen!

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