Wie Sie auf Reisen souverän mit medizinischen Notfällen umgehen
Ein medizinischer Notfall im Urlaub kann eine stressige Situation sein, die schnelles Handeln erfordert. In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie Sie souverän mit solchen Situationen umgehen können.
Wir geben Ihnen praktische Tipps und Ratschläge, damit Sie auch in fremden Ländern gut vorbereitet sind. Erfahren Sie, worauf es bei medizinischen Notfällen im Ausland ankommt und wie Sie sich optimal darauf vorbereiten können. Lassen Sie sich von uns zeigen, wie Sie in solchen Situationen ruhig und selbstsicher handeln – für einen sorgenfreien Urlaub!
Eine gründliche Reisevorbereitung:
Ihr Lebensretter im medizinischen Notfall
Ausreichender Impfschutz
Eine gründliche Reisevorbereitung ist entscheidend für einen unbeschwerten Urlaub. Es ist besonders wichtig, sich auch auf medizinische Notfälle vorzubereiten. Bevor Sie Ihre Reise antreten, sollten Sie unbedingt überprüfen, welche Impfungen für Ihr Zielland empfohlen oder sogar verpflichtend sind, wie z. B. eine Gelbfieber-Impfung in einigen Ländern. Es ist wichtig, frühzeitig zu handeln, da einige Impfungen Wochen oder mehrere Dosen benötigen, um einen Grund- oder vollständigen Schutz aufzubauen.
Bekannte und häufige Impfungen sind zum Beispiel:
Informationen zu empfohlenen Impfungen für bestimmte Reiseländer erhalten Sie entweder beim Centrum für Reisemedizin (CRM) oder bei uns in unserer reisemedizinischen Sprechstunde. Als zertifizierte Apotheke für Reisemedizin durch das CRM können wir Sie nicht nur gezielt zu sinnvollen Impfungen für Ihr Reiseland beraten, sondern auch berücksichtigen, falls Sie einer vulnerablen Gruppe angehören oder bereits von einer Krankheit betroffen sind.
Aber selbst wenn es Sie nicht in ferne Länder zieht, ist ein ausreichender Impfschutz gegen Infektionen wie Tetanus, Diphterie, Polio, Masern-Mumps-Röteln, Pneumokokken, Keuchhusten sowie Hepatitis A und B generell sinnvoll.
Jetzt Termin für reisemedizinische Beratung vereinbarenHygienevorkehrungen und individuelle Reiseapotheke
Durch eine gezielte Hygienepraxis, während Ihrer Reisen können Sie viele gängige Reisekrankheiten wie Übelkeit, Durchfall oder Hautprobleme einfach und effektiv vermeiden. Es ist ratsam, regelmäßig die Hände zu waschen oder zu desinfizieren und Einmalhandtücher zu verwenden, um sich sowohl auf Auslands- als auch Inlandsreisen zu schützen.
Beim Verzehr von Lebensmitteln und Getränken sollten Sie vorsichtig sein, indem Sie Speisen aus rohen Eiern oder lange warm gehaltene Speisen am Buffet sowie rohes Fleisch oder Fisch meiden. Auch bei Speiseeis, frischem Salat oder Eiswürfeln ist Vorsicht geboten, da sie potenzielle Infektionsquellen darstellen können. Das Motto „Brate es, koche es, schäle es oder vergesse es“ ist eine bewährte Faustregel, insbesondere in tropischen Ländern, wenn es um Hygienemaßnahmen auf Reisen geht.
Um sich vor Übertragungen zu schützen, sollten Sie den Kontakt mit Haus- und Wildtieren vermeiden. Darüber hinaus können Sie Infektionen durch Insekten minimieren, indem Sie imprägnierte Kleidung mit langen Ärmeln tragen, Hosen tragen, unter imprägnierten Moskitonetzen schlafen und Schutzspray verwenden.
Zusätzlich zu geeigneten Hygieneprodukten wie Desinfektionsspray, Einmaltüchern, Insektenschutzmitteln oder auch Kondomen, ist es unverzichtbar, eine Erste-Hilfe-Ausstattung sowie eine individuelle Reiseapotheke mitzunehmen! Abhängig vom Reiseziel und Ihrer persönlichen Gesundheitssituation oder wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, gibt es einiges zu beachten. Doch seien Sie unbesorgt, wir unterstützen Sie und beraten Sie gerne persönlich in unseren beiden Apotheken. Unser Team verfügt nicht nur über viel Erfahrung, sondern ist auch bestens geschult. Als zertifizierte Apotheke für Reisemedizin (CRM) sind wir auch mit speziellen Anforderungen bei Langzeitmedikationen, der Reise mit Cannabispräparaten oder gekühlten Medikamenten bei Hämophilie oder Diabetes vertraut.
Sie möchten mehr über das Thema Reiseapotheke erfahren?
Dann finden Sie auf unserer Website hier hilfreiche Tipps:
Wenn einer eine Reise tut…
Reisekranken- und Rückholversicherung
Insbesondere im Fall eines akuten medizinischen Notfalls vor Ort werden Sie die Wichtigkeit einer entsprechenden Versicherung zu schätzen wissen – denn die medizinische Behandlung im Ausland sowie eine Rückführung nach Deutschland können sehr teuer sein. Bei der Auswahl Ihres Tarifs haben Sie außerdem die Möglichkeit, nicht nur die Kosten für medizinische Behandlungen während der Reise abzudecken, sondern auch für eine eventuelle Reiseunterbrechung aufzukommen.
Übrigens… bitte verwechseln Sie keinesfalls eine „Auslandskrankenversicherung“ mit einer Reisekrankenversicherung. Erstere wird hauptsächlich benötigt, wenn Sie sich längere Zeit im Ausland aufhalten und somit auch Vorsorgeuntersuchungen und allgemeine Gesundheitsdienstleistungen beinhaltet. Eine Reisekrankenversicherung hingegen ist nur für Notfälle während der Reise gedacht!
Kontaktdaten und Notrufnummern
Für den Fall eines medizinischen Notfalls im Ausland ist es von großer Bedeutung, gut vorbereitet zu sein. Daher sollten Sie stets wichtige Informationen wie Allergien, Vorerkrankungen und die Kontaktdaten von Familienmitgliedern bei sich tragen. Achten Sie auch auf die Notrufnummern des jeweiligen Landes, die Sie beispielsweise beim Tropeninstitut erhalten können. Das Auswärtige Amt bietet zudem eine umfassende Übersicht über deutsche Auslandsvertretungen in Ihrem Reiseland. Es ist jedoch ratsam, diese Informationen bereits vor Ihrer Reise zu recherchieren, um im Falle eines medizinischen Notfalls gut vorbereitet und schnell handlungsfähig zu sein. Eine Liste von Ärzten und Krankenhäusern in Ihrer Urlaubsregion ist daher sinnvoll, um im Ernstfall schnell handeln zu können. Der reisemedizinische Informationsservice des ADAC oder Ihre Reisekrankenversicherung unterstützen Sie bereits vor Reiseantritt.
Souverän und sicher handeln:
Ihr Wegweiser im medizinischen Notfall
Erste-Hilfe-Maßnahmen für Notfälle
Egal ob Prellung, Schürfwunde, Durchfall oder Sonnenstich – viele Verletzungen und gesundheitliche Beschwerden können mithilfe einer gut ausgestatteten Reiseapotheke oder der PECH-Regel selbst behandelt werden. Letztere sollte immer dann angewendet werden, wenn es um Verstauchungen, Quetschungen, Verrenkungen oder Prellungen geht.
Konkret bedeutet dies…
- Sofort eine Pause einlegen.
- Die betroffene Stelle mit Eis oder einer gekühlten Kompresse kühlen.
- Anschließend einen Compressionsverband (elastische Binde) anlegen.
- Das betroffene Körperteil hochlagern.
Dadurch können Schwellungen und Schmerzen gelindert werden, die zusätzlich mit einem Schmerzgel behandelt werden können. Bei offenen Wunden wie Schürf-, Schnitt- und Platzwunden im Urlaub sollten Sie diese zunächst mit einem sauberen Tuch oder warmem Leitungswasser reinigen und desinfizieren. Ein Heftpflaster schließt und schützt die Wunde abschließend. Eine detaillierte Anleitung zur richtigen Wundversorgung finden Sie auch in unserem Beitrag „Erste Hilfe für zuhause: Wunden richtig versorgen.
Auch bei einem Sonnenstich können Sie selbst aktiv werden! Bei Bewusstlosigkeit des Betroffenen sollten Sie jedoch dringend den Notarzt rufen. Bei leichten Symptomen können feuchte Tücher auf Nacken, Stirn, Arme und Beine sowie Luftzufuhr Ihnen Linderung verschaffen. Lagern Sie den Oberkörper hoch und trinken Sie lauwarmes Wasser. Vermeiden Sie unbedingt kaltes Wasser oder eiskalte Umschläge, da dies das Herz-Kreislauf-System zusätzlich stark belastet.
Effektive Lösungen bei Sonnenbrand:
So retten Sie Ihre Haut im Urlaub
Um die unangenehme Seite schönen Wetters zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen dringend, sich mit hochwertigem Sonnenschutz wie Sonnencreme, geeigneter Kleidung und dem Vermeiden direkter Sonneneinstrahlung, insbesondere in den Mittagsstunden, zu schützen. Dennoch kann es passieren, dass man zu spät reagiert und die Haut gerötet und schmerzhaft ist. Was nun?
Zur Linderung können Ihnen zunächst Kühlungsmethoden wie Kühlpads oder ein feuchtes Tuch mit kaltem Wasser helfen, um die erweiterten Blutgefäße zu verengen und die Entzündungsreaktion zu mildern. Aloe Vera-Gels oder spezielle After-Sun-Produkte mit z. B. Panthenol oder Ringelblumenextrakt können zudem langfristig beruhigend und kühlend wirken. Diese Produkte haben in der Regel eine feuchtigkeitsspendende Wirkung, die reizlindernd ist und von der Haut als angenehm empfunden wird. Bei entzündungshemmenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften können auch hydrocortisonhaltige Cremes hilfreich sein, die in niedriger Dosierung auch ohne ärztliches Rezept erhältlich sind.
Durch diese Maßnahmen und ausreichendes Trinken von Wasser, ungesüßten Tees oder Fruchtschorlen – denn der Körper verliert bei einem Sonnenbrand viel Flüssigkeit – geben Sie Ihrer Haut die Möglichkeit, sich schnell zu regenerieren!
Sollten Sie jedoch starke Schmerzen, Blasenbildung oder Fieber verspüren, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt / Ärztin auf. Es könnte sein, dass Sie unter einem Hitzschlag oder Sonnenstich leiden und möglicherweise eine innere Behandlung wie Infusionen benötigen.
Um zu vermeiden, dass es erst zu diesem Punkt kommt, möchten wir Ihnen unseren Blog-Beitrag „Gute Sonne, böse Sonne“ empfehlen. Insbesondere für Menschen mit Krebs empfehlen wir unseren Artikel „Hautpflege & Sonnenschutz während der Krebstherapie“.
Insbesondere, wenn Sie Ihr Urlaub ans Meer geführt hat, können zusätzliche Verletzungen drohen, wie der Kontakt mit Quallen. Nicht nur, dass die Berührung äußerst schmerzhaft sein kann, die Hautreizungen können auch zu Schwindel führen. Bitte bewahren Sie Ruhe, wenn Sie sich im Wasser befinden und schwimmen Sie ruhig ans Ufer. Spülen Sie danach die betroffene Stelle mit Essigwasser, Salzwasser, Zitronensaft oder verdünnte Zitronensäure ab und vermeiden Sie unbedingt das Ausspülen mit Süßwasser, da die Nesselzellen so noch stärker reagieren können. Zur Sicherheit sollten Sie den Quallenstich von einem Arzt bzw. Ärztin untersuchen und behandeln lassen.
Weitere Tipps wie zum Beispiel zur von Insektenstichen finden Sie im Übrigen auch in unserem großen Reise-Ratgeber oder natürlich gerne von unserem Apothekenteam bei uns vor Ort.
Im Notfall – nicht zögern und ärztliche Hilfe aufsuchen!
Was aber tun, wenn sich die Krankheit im Urlaub als hartnäckiger erweist oder die Verletzung ernsthaft ist und weder Erste-Hilfe noch Reiseapotheke ausreichen? Dann zögern Sie bitte nicht und suchen ärztlichen Beistand auf. Wenn Sie nicht campen oder zelten, können Ihnen sicherlich auch Ihre Reiseleitung oder die Hotelrezeption weiterhelfen, ebenso wie die genannten Notfallnummern.
Sind Sie unsicher, wann es sich um einen Notfall handelt?
Wenn ja, sollten Sie bei den nachfolgenden Anzeichen unverzüglich handeln:
Mit der Witzleben Apotheke sorgenfrei in den Urlaub starten
Durch eine sorgfältige Reisevorbereitung und das Wissen über mögliche Notfallmaßnahmen sind Sie nun bestens auf verschiedene Krankheitssituationen im Urlaub vorbereitet. So können Sie Ihren Urlaub unbeschwert und mit einem guten Gefühl genießen. Als von dem Centrum für Reisemedizin zertifizierte Apotheke stehen wir Ihnen besonders vor Ihrer Reise beratend und unterstützend zur Seite. Neben der Beratung zur Reiseapotheke bieten wir auch Informationen zu geeigneten Impfungen, der richtigen Einnahme Ihrer Medikamente, medizinischen Besonderheiten im Reiseland und der Abstimmung mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, insbesondere bei Fernreisen mit chronischen Erkrankungen. Wir sind für Sie da!
Die Witzleben Online-Apotheke
In unserem Online-Shop finden Sie ein großes Sortiment rund um Ihren Urlaub. Angefangen vom hochwertigen Sonnenschutz bis hin zu Produkten bei Verdauungsstörungen. Selbstverständlich können Sie hier auch Ihre Rezepte für z. B. Dauermedikationen einlösen!